Nutzen Sie die Riester-Förderung (eher nicht Versicherung) oder die Betriebsrente. Faustformel: Die Betriebsrente ist im Vorteil, wenn der Chef etwas drauflegt. Mit der Förderung kommen Sie auf eine ordentliche Rendite, auch wenn die Summe nicht in den Himmel wachsen wird. 200 Euro jeden Monat, 15 Jahre lang, ergeben 36.000 Euro plus Förderung plus Rendite. 40.000 bis 50.000 Euro sind schon drin.
Herr Tenhagen ist jetzt im Chat - und die erste Frage kommt von Gilgamesch. Er schreibt:
Ich bin 50 Jahre alt. Leider wurde das Thema Altersvorsorge nicht besonders großgeschrieben. Was kann ich jetzt noch Sinnvolles reißen, wenn ich monatlich 100 – 200 Euro anlegen kann? Muss bis "nur" bis 65 wegen Schwerbehinderung.
Normalerweise sollte Ihr Vertrag mit 4 Prozent weiter verzinst werden – und das ist derzeit sehr gut. Wenn Sie das Geld nicht dringend brauchen, machen Sie weiter.
Tony möchte folgendes wissen:
Ich habe eine Direktversicherung 4 Prozent (Garantie), Auszahlung mit 60. Optional kann ich bis 65 verlängern. Erfolgt dann die Verzinsung mit 4 Prozent oder muss ich mit Abschlägen rechnen?
Die zweite Frage kommt von Helmut Brötzmann:
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf der T-Online-Seite las ich folgende Information:
Grundsätzlich mache ein Riester-Bausparvertrag nur Sinn, wenn Verbraucher das Geld für eine Immobilie aufwenden möchten, die sie auf Dauer selber nutzen wollen. Denn gefördert werde nur der Bau oder Kauf eines Eigenheims, ein altersgerechter Umbau oder die Ent-schuldung der eigenen Immobilie.
Frage: Wenn ich niemals Eigentum habe und immer zur Miete wohne, bekomme ich keine Riester-Förderung?
Herr Tommek, ihre Frau wird ohne erhebliche weitere Anstrengungen im Alter sehr wenig Geld haben. Aus der gesetzlichen Rente sind bei dem niedrigen Einkommen nur wenige hundert Euro zu erwarten. Dann sollte man den Riester-Vertrag wenigstens voll ausnutzen. Wie viel Riester-Förderung bekommt Sie denn? Ich nehme an, Sie arbeitet wegen der Kinder halbtags und zahlt deswegen so wenig selbst.
Peter Tommek stellt eine Frage für seine Frau:
Meine Frau, 43, hatte bis vor ein paar Jahren mit einem Ganztagsjob ca. 1300 Euro netto, jetzt Teilzeit 650 Euro netto und zahlt ca. 800 Euro im Jahr in einen Aktienfonds-Riester. Welche Zusatzvorsorge raten Sie ihr?
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Ich empfehle einen Riester-Vertrag oder die betriebliche Altersvorsorge. Zunächst mal im Betrieb fragen, ob dort eine Gehaltsumwandlung einfach möglich ist. Wenn die Firma das nicht so leicht umsetzen kann, dann Riestern. Bei höheren zur Verfügung stehenden Beträgen wäre auch beides möglich.
Peter möchte wissen:
Ich bin 22 Jahre alt und kann monatlich nur rund 25 Euro für die Altersvorsorge weglegen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung habe ich schon. Welche Altersvorsorge empfehlen Sie noch?
Auch Beamte dürfen Riestern, auch Beamte dürfen eine Rürup-Rente abschließen. Für 10 Jahre bietet sich eventuell noch ein Riester-Banksparplan an, wenn’s schnell gehen soll. Das Resultat hängt von der Höhe der Einzahlung und vom Familienstand und eigenen Kindern ab und kann daher nicht konkret beziffert werden.
Beamter1961 fragt:
Hallo, wie verhält es sich mit Beamten, die heute im Alter 50+ sind? Die sind ja meist gut abgesichert, oder muss hier auch noch etwas getan werden? Laufzeit wäre dann ja ca. 10 Jahre, was würde dann hinterher herauskommen?
Neben Beamten machen sich auch Selbstständige Gedanken über die private Altersvorsorge, so zum Beispiel auch Gina:
Staatliche Förderung bedeutet leider immer, dass man sich lange im Voraus festlegen muss. Schwierig, wenn man im mittleren Alter und selbstständig mit stark schwankendem Einkommen ist. Was raten Sie, wenn man auch in diesem Fall vorsorgen möchte, aber flexibel bleiben (muss)?
In vielen Fällen bekommt der Vertreter tatsächlich eine Provision – allerdings nicht in der von Ihnen genannten Höhe. Vierstellige Beträge sind jedoch nicht so selten. Sie sollten bedenken, dass im Falle einer Stornierung Ihrerseits der Vermittler auch einen Teil der Provision wieder verliert.
Leser talkshow möchte wissen:
Ist es wahr, dass bei Riesterverträgen der Vertreter 3000 bis 8000 Euro Provision bekommt, sobald der "Kunde" seine Unterschrift rechts unten gesetzt hat?
Man muss im Alter sowohl die Betriebsrente als auch die Riesterrente versteuern und zwar komplett. Dafür sind die Einzahlungen während des Erwerbslebens steuerfrei. Weil die meisten Leute in der Rente weniger Einkommen haben als im Erwerbsleben, ergibt sich daraus ein kleiner Steuervorteil. Außerdem haben Sie zusätzlich die Rendite.
Peter Jagla hat gleich zwei Fragen:
Wie werden die Betriebsrente und die Riesterrente mit der gesetzlichen Rente verrechnet? Wie werden die Renten versteuert?
Das kann man so leider nicht allgemeingültig beantworten, da es von zu vielen Parametern abhängt. Ich würde einen Honorarberater hinzuziehen.
Die nächste Frage kommt von A. Sobiech:
Ich überlege, meinen Riester-Rentenvertrag in einen Bauspar-Riester umzuwandeln, da ich später das Haus meiner Eltern erbe. Wäre eine Umwandlung sinnvoll, um dann anstehende Modernisierungen finanzieren zu können? Der Riester-Vertrag läuft seit sieben Jahren; ich bin 49 Jahre alt.
Natürlich legt man sich immer mit einem Vertrag auf ein bestimmtes Institut fest. Allerdings ist es durchaus möglich, den Riester-Anbieter während der Laufzeit zu wechseln. Sie sollten sich jedoch hinsichtlich der Wechselkonditionen vor Vertragsabschluss genau informieren.
Eine Anmerkung kommt von Dieter Zoch:
Warum wird hier nicht gesagt, dass der Kunde mit einem Riester-Bausparvertrag sich heute schon an die finanzierende Bank festlegt?
Die Bank hat insofern Recht, als dass man Riester-Verträge meisten nicht kündigen soll, sondern lediglich beitragsfrei stellt.
Der Anbieter muss nämlich zur Rente mindestens das eingezahlte Kapital wieder bereitstellen. Die Bank hat diesbezüglich also Recht.
Oberste Priorität hat die Tilgung der Schulden, die bei der Baufinanzierung entstehen. Wenn noch Geld übrig sein sollte, könnte man überlegen, eine Sondertilgung zu machen.
Andreas Diermeier fragt:
Ich bin 29 Jahre alt und bin gerade dabei mit meiner Frau ein Haus zu kaufen. Die Bank möchte einen Riester-Bausparvertrag in die Finanzierung mit einbinden, jedoch haben wir beide schon eine Riester-Rente als Fondsgebundene Rentenversicherung. Diese sollen wir laut Bank stilllegen und das Guthaben bei Renteneintritt entnehmen. Ist dies sinnvoll? Ich bin skeptisch, da ich die Rente der Riester-Rente ja eigentlich für meine Altersvorsorge brauche. Was empfehlen Sie?
Wie Sie fühlen sich viele Betriebsrentner wegen der Krankenkassenbeiträge veräppelt. Die Neuregelung ist tatsächlich für viel Betriebsrentner nachteilig und nicht verständlich. Aber die Besteuerung habe ich nicht verstanden. Mit der sollten Sie sich mal an eine Verbraucherzentrale oder Ihre Gewerkschaft wenden.
Hans Scherrer hat eine etwas längere Frage:
Hallo Herr Tenhagen, eigentlich hatte ich gedacht, mit Abschluss einer Direktversicherung über meinen Arbeitgeber etwas für die Altersvorsorge getan zu haben. Das Resultat lässt mich aber sehr stark zweifeln. Seit 1998 bis einschließlich 2012 habe ich jährlich 1742,47 Euro eingezahlt. Hiervon wurden mir vom Arbeitgeber jeweils 367,66 Euro Pauschalsteuer abgezogen. Also insgesamt 5514,90 Euro. Bei Auszahlung im Dezember 2013 wurden mir nochmals 3122 Euro Lohnsteuer und Soli abgezogen. Statt 31.945,85 Euro erhielt ich 28.823,85 Euro. Davon verlangt nun meine Krankenkasse (Pronova) 120 x 46,72 Euro = 5606,40 Euro, sodass mir letztlich nur noch 23.217,45 Euro bleiben. Zu der stark reduzierten Netto-Versicherungssumme kommt jetzt im Rentendasein auch noch die auf 10 Jahre verteilte monatliche Belastung von 46,72 Euro. Wie soll man da noch an eine vernünftige Altersvorsorge glauben?
Rüdiger Fuchs schreibt:
Bin 25 Jahre, Junggeselle, habe einen Masterabschluss und verdiene dementsprechend. Wieviel sollte ich wo für meine Altersfürsorge sparen?
Das ist eine interessante Frage. Die Antwort hängt nicht von Ihrer beruflichen Qualifikation ab, sondern von Ihrem Arbeitgeber. Selbstständige Juristen sind meist in einem juristischen Versorgungswerk und können dann nicht Riestern.
Hagen möchte wissen:
Können Juristen auch Riestern?
Auch das lässt sich nicht so leicht allgemeingültig beantworten. Ob es als Geldanlage gut ist, hängt von der Entwicklung der Wohnungspreise ab, ob es als Ihr persönlicher Lebensraum gut ist, entscheiden letztendlich Sie.
Frank aus M. fragt:
Lohnt sich die Investition in eine Eigentumswohnung als Altersvorsorge oder ist ein Fonds effizienter?
Thomas Dietrichkeit hat uns folgende Frage geschickt:
Ich bin freischaffender Publizist, also selbstständig tätig. Ist eine Rüruprente für mich das Richtige? Welche Alternativen gibt es?
Welches Angebot für wen das günstigste ist, hängt natürlich immer von der persönlichen Situation ab. Jedes Angebot ohne Förderung muss erst einmal das geförderte Angebot schlagen. Bei Index-Fonds-Angeboten locken zwar höhere Chancen, Sie gehen aber auch ein erhöhtes Risiko ein.
Und noch eine Fragen von Hagen:
Es stört mich in diesem Forum, dass es hier fast ausschließlich um das schlechteste Modell RIESTERN geht. Welche GUTE Anlageformen und bei welchem Anbieter würden Sie einem jungen Menschen heutzutage empfehlen?
Zur Altersvorsorge ist das als alleiniges Produkt zu spekulativ.
Es geht mal nicht ums Riestern... Harrie fragt:
Was halten Sie von Euwax Gold-Aktien?
Ganz sicher ist, dass Sie kein Geld nominal verlieren, wenn Sie nicht kündigen. Wie hoch die Rendite wird, hängt aber bei fondsgestützten Verträgen sehr von Kosten und dem Zeitpunkt ab, wann Sie in Rente gehen.
Josef Stock fragt:
Bitte ganz ehrlich: Wie sicher ist mein Geld in Riester-Fonds?