Matthias Platzeck - Landesvater und zupackender Macher
Er ist ein sehr nachdenklicher, bodenständiger und ausgesprochen jovialer Politiker: Seit der Wende hat der 61-jährige Matthias Platzeck die Landespolitik in Brandenburg geprägt, zuletzt elf Jahre lang als Ministerpräsident.
Als Brandenburger Regierungschef entwickelte sich der gebürtige Potsdamer zum populären Landesvater. Zuvor hatte er sich als Umweltminister während der Oderflut 1997 den Ruf eines zupackenden Machers und "Deichgrafen" erworben.
Bei der Elbeflut im Sommer 2013 ging Platzeck offenbar über seine Kräfte hinaus. Nach einem Dauereinsatz in den Flutgebieten erlitt er einen leichten Schlaganfall und trat als Regierungschef zurück. Seitdem ist er unter anderem als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums vor allem in der Osteuropa-Politik aktiv.
Schon 2006 hatte Platzeck die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Nach zwei Hörstürzen, einem Kreislauf- und einem Nervenzusammenbruch im Frühjahr 2006 trat Platzeck nach nur wenigen Monaten als Chef der Bundes-SPD zurück.
Von Februar bis April 1990 war Platzeck Minister ohne Geschäftsbereich in der DDR-Regierung von Hans Modrow. Im Oktober 1990 zog er als Abgeordneter für das Bündnis 90 in den Potsdamer Landtag ein, schon im November wurde er zum Umweltminister berufen. Den Zusammenschluss von Bündnis 90 und Grünen vollzog Platzeck nicht mit.
1995 trat der Naturwissenschaftler in die SPD ein. 2002 übernahm er dann das Amt des Ministerpräsidenten in Brandenburg von seinem politischen Ziehvater Manfred Stolpe (SPD).