Traditioneller Schlagabtausch
Hallo und guten Morgen! Knapp drei Monate nach Bildung der Großen Koalition in Berlin kommen die Parteien zum traditionellen politischen Aschermittwoch zusammen. Im Mittelpunkt steht dabei ab zehn Uhr die CSU-Veranstaltung in Passau mit Parteichef Seehofer als Hauptredner.
Schulz tritt für die SPD an
Bei der SPD in Vilshofen wird der Spitzenkandidat für die Europawahl, Martin Schulz, auftreten. Bundeskanzlerin Merkel (CDU) wird am Abend in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern erwartet.
Im Zeichen der Kommunalwahlen
Die Veranstaltungen dürften von den Kommunalwahlen in Bayern Mitte März und der Europawahl Ende Mai geprägt werden. Zudem stehen in diesem Jahr noch Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg an.
Keine Cabaret-Veranstaltung
In Scheuers Heimatstadt Passau sollen auch harte Themen zur Sprache kommen: "Der
Aschermittwoch ist nicht irgendeine Cabaret-Veranstaltung, da wird politisiert."
"Wir brauchen ein Edathy-Gesetz"
Mit Blick auf den Kinderpornografie-Skandal um den ehemaligen SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy forderte Scheuer: "Es darf keine Edathy-Fälle mehr in Deutschland geben. Wir brauchen ein Edathy-Gesetz."
Gauweiler und Seehofer kommen
Hauptredner bei der CSU-Veranstaltung sind Parteichef Horst Seehofer und CSU-Urgestein und Parteivize Peter Gauweiler. Von Gauweiler ist bekannt, dass er ein Bierzelt unterhalten kann.
Edmund Stoiber mit dabei
Auch der frühere CSU-Chef und Ministerpräsident Edmund Stoiber ist nach Passau gereist. Er marschiert jetzt neben Seehofer und Gauweiler in die Halle ein.
Im Schatten der Krim-Krise
Trotz allem parteipolitischen Geplänkel: Die Veranstaltungen heute werden überschattet von der Krim-Krise, die sicherlich auch hier noch zum Thema wird.
CSU-Anhänger feiern Seehofer
Begleitet von Blasmusik bahnt sich die Parteiprominenz einen Weg durch die Menge. Horst Seehofer muss da viele Hände schütteln.
Beliebte "Dreiflüssestadt"
Wie die CSU hält auch Die Linke ihr Treffen in Passau ab.
SPD in Vilshofen
Die SPD versammelt sich in Vilshofen. Schon seit 100 Jahren treffen sich die Sozialdemokraten hier mitten im tiefschwarzen "Feindesland" Bayern. Etwa 3000 Anhänger haben den Weg hierher gefunden. Die erste Rednerin hat die Bühne betreten. Hauptredner wird der Spitzenkandiat bei der Europawahl, Martin Schulz, sein.
Schulz setzt auf Dialog
"Wenn sich bewaffnete Mächte gegenüberstehen, und das ist ja der Fall, dann gilt
der alte Grundsatz: Leute, die miteinander reden, schießen nicht aufeinander," so Schulz.
Gauweiler am Rednerpult
Gauweiler hat derweil bei der CSU schon ordentlich losgepoltert. "Bayern hat das erfolgreichste Staatswesen in ganz Europa", konstatiert er. Welcher Partei das aus seiner Sicht zu verdanken ist, ist ja klar.
Beifall für Friedrich
Besonderen Beifall bei der CSU erhielt der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich, der im Zuge der Edathy-Affäre sein Amt niedergelegt hatte.
"CSU pur" und Defiliermarsch
Unter den Klängen des bayerischen Defiliermarsches hatten Seehofer und seine
Parteikollegen die Dreiländerhalle betreten. "Hier in Passau gibt es CSU pur", sagte der niederbayerische CSU-Vorsitzende Manfred Weber bei der Eröffnung der Veranstaltung der
Christsozialen.
Gauweiler hört auf das Volk
"Wer nicht auf das Volk hört, ist keine Volkspartei." Gauweiler weiß, wie er das Publikum mitnehmen muss.
Grüne kritisieren Energiepolitik
Mit Kritik an der CSU-Energiepolitik begannen die Grünen in Landshut ihre
Veranstaltung. Seehofers Haltung zum Ausbau der Stromtrassen sei "heuchlerisch",
sagte Landeschefin Sigi Hagl.
Warten auf Seehofer
Der Saal hängt Gauweiler an den Lippen. Nach ihm soll Seehofer sprechen. Bis dahin konzentriert sich Gauweiler auf sein Paradethema: Kritik an der EU und überbordender Bürokratie.
Volle Halle bei den Christsozialen
4000 bis 5000 Gäste haben sich bei der CSU versammelt. Das sind mehr als bei der SPD...
Seehofers Auftritt
Jetzt kommt Horst Seehofer ans Rednerpult.
"Ehrenmann" statt Oppermann
Schon vor der Kundgebung seiner Partei hat CSU-General Andreas Scheuer gegen den Berliner Regierungspartner SPD losgeledert: "Wir haben versucht, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Jetzt haben wir nur noch ein Arbeitsverhältnis. Der Ehrenmann Hans-Peter Friedrich musste für Oppermann gehen."
Eigenlob muss sein
76 % sind mit der Arbeit des bayrischen Ministerpräsidenten zufrieden. Diese Umfrage gibt Seehofer genüßlich wieder.
Seehofer fasst in einem Rundumschlag wichtige CSU-Themen zusammen: Genmais auf bayerischen Feldern, No-go-Bezirke in Großstädten, Schulden auf Kosten der Kinder, Ehe und Familie ausgehöhlt..."Bei uns in Bayern nicht", krächzt der CSU-Chef immer wieder mit strapazierter Stimme in das Mikrofon . "Und wenn wir die letzten Preußen sind: Wir halten stand, uns kriegt niemand unter."
"Es ist ein Glück in Bayern zu Leben - und in Passau daheim zu sein." Mit diesen Worten verabschiedet sich Seehofer vom Rednerpult bei seinen Parteifreunden. Tosender Beifall in der Dreiländerhalle.
Schulz macht's anders als Seehofer
Bei der SPD hat bis vor kurzem Martin Schulz gesprochen. Er hielt keine typische Aschermittwochsrede, sondern eine eher staatstragende europäische Rede. Da ist ein bißchen der Europapolitiker mit ihm durchgegangen. Sicherlich ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Ländern Europas ein wichtiges Thema, aber ob man so ein bayrisches Bierzelt überzeugen kann?
"Soll der halbe Bundestag gehen?"
Für die Linke zog Gregor Gysi ins Feld. Gysi nahm Seehofers "Wer betrügt, der fliegt"-Spruch aufs Korn. "Soll der halbe Bundestag gehen?", witzelt er.